Sonntag, 24. August 2008

Mein Tag

"Dies ist mein Morgen, mein Tag hebt an: herauf nun, herauf, du großer Mittag!"
F. Nietzsche
"Also Sprach Zarathustra"
Das Zeichen

Menschen

"Sie sind wie Schafe, die dem Leithammel nachgehn, wohin er auch führt: es ist ihnen leichter zu sterben als zu denken."
A. Schopenhauer
"Die Kunst, Recht zu behalten"
Kunstgriff 30

Montag, 28. Juli 2008

Erbsünde

"Seit es Menschen gibt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut: das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde."
F. Nietzsche
"Also sprach Zarathustra"
Von den Mitleidigen

Dienstag, 22. Juli 2008

Kind im Manne

"Im echten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen. Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch das Kind im Manne."
F. Nietzsche
"Also sprach Zarathustra"
Von alten und jungen Weiblein

Freitag, 11. Juli 2008

Die ersten und letzten Dinge

"Die ersten und wichtigsten Dinge, die ein Kind prägen, Liebe, Tod, Geburt und mögliche Auferstehung, sind zugleich die sogenannten letzten Dinge, so dass, wenn wir uns um die ersten nur genug sorgen würden, wir uns um die letzten Dinge vielleicht keine Sorgen mehr zu machen brauchten."
Günter Schulte
"Philosophie der letzten Dinge"
Das Letzte

Dienstag, 24. Juni 2008

Über die Weisen

"Von ihnen wird dich keiner zu sterben zwingen, aber alle werden es dich lehren; von ihnen wird keiner dir deine Jahre zu nichte machen, wohl aber die seinigen dir zugute kommen lassen. Von einer Unterhaltung mit ihnen brauchst du keine Gefahr zu befürchten; ihre Freundschaft ist nicht bedrohlich für dein Leben; die schuldige Aufmerksamkeit gegen sie verursacht dir keine Kosten...
...von ihnen kann er die Wahrheit hören ohne jede Demütigung, Lob erhalten ohne Schmeichelei."
Seneca
"Von der Kürze des Lebens"
15. Kapitel

Samstag, 21. Juni 2008

Lachen

"Womöglich lachen wir also über dies und das, weil das Leben insgesamt nicht auf den Begriff zu bringen ist, wir aber doch nicht umhin kommen, eben dieses ständig zu versuchen; so dass die Reflexion auf den Sinn des Lebens und all unsere Aktionen nicht anders als durch den Witz der eigenen Lächerlichkeit entgehen kann."
Günter Schulte
"Philosophie der letzten Dinge"
Zum Lachen und Weinen

Freitag, 20. Juni 2008

Der Weise und der Tod

"Sei es also auch noch so kurz, es reicht doch reichlich aus, und darum wird der Weise, wann auch immer der letzte Tag kommt, nicht zögern, festen Schrittes in den Tod zu gehen."
Seneca
"Von der Kürze des Lebens"
11. Kapitel

Donnerstag, 19. Juni 2008

Zeit

"Die Täuschung kommt daher, dass die Zeit etwas Unkörperliches ist und nicht mit den Augen wahrgenommen wird; daher die geringe Achtung in der sie steht, ja ihre völlige Wertlosigkeit."
Seneca
"Von der Kürze des Lebens"
8. Kapitel

Überstürztes Leben

"Es überstürzt ein jeder sein Leben, leidet an Sehnsucht nach der Zukunft und an Überdruss an der Gegenwart."
Seneca
"Von der Kürze des Lebens"
7. Kapitel

Mittwoch, 18. Juni 2008

Das eigene Leben

"Ihre Landgüter lassen sie von niemand in Beschlag nehmen, und beim geringsten Streit über die Feldmark rennen sie nach Waffen; was aber ihr eigenes Leben betrifft, so lassen sie andere in dasselbe eingreifen; ja nicht genug damit, sie bemühen sich sogar darum, andere zu Herren und Besitzern ihres Lebens zu machen."
Seneca
"Von der Kürze des Lebens"
3. Kapitel

Dienstag, 10. Juni 2008

Wunsch eines Liebenden

"Was kein Liebender wünscht, ich wünsche mir fern das Geliebte!"
Ovid
"Metamorphosen"
Drittes Buch: Narcissus und Echo

Tod

"Nicht ist schwer mir der Tod, da im Tod ausruhen die Leiden"
Ovid
"Metamorphosen"
Drittes Buch: Narcissus und Echo

Montag, 28. April 2008

Entstehung des Krieges

"Auch nicht Saaten allein und schuldige Nahrung erzwang man
Herrisch vom reichen Gefild: man drang in die Tiefen der Erde,
Und wie sorgsam versteckt, und entrückt zu den stygischen Schatten,
Grub man Schätze hervor, Anreizungen aller Verbrechen.
Schon war schädliches Eisen, und Gold, heilloser denn jenes,
Ausgewühlt; da erhub sich der Krieg, und kämpfte mit beidem;
Und in der blutigen Hand erschüttert' er rasselnde Waffen."
Ovid
"Metamorphosen"
Erstes Buch: Die Weltalter

Erschaffung des Menschen 2

"Und da in Staub vorwärts die anderen Leben hinabschaun,
Gab er dem Menschen erhabenen Blick, und den Himmel betrachten
Lehret' er ihn, und empor zum Gestirn aufheben das Antlitz.
Also ward, die neulich so roh noch war und gestaltlos,
Umgeschaffen die Erde zum Wunderbilde des Menschen."
Ovid
"Metamorphosen"
Erstes Buch: Die Schöpfung

Erschaffung des Menschen 1

"Aber ein heiligeres, hochherziger denkendes Wesen
Fehlt' annoch, das beherrschen die anderen könnte mit Obmacht.
Und es erhub sich der Mensch."
Ovid
"Metamorphosen"
Erstes Buch: Die Schöpfung

Sonntag, 27. April 2008

Aberglaube

"Täglich zeigt uns irgendein Phänomen unsere Unwissenheit, und ich glaube, das ist es, weshalb man so selten einen Gelehrten antrifft, dessen Geist von Aberglauben gänzlich frei ist."
Casanova
"Die Geschichte meines Lebens"
Erstes Kapitel: Bettina

Sonntag, 6. April 2008

Schmerz

"Ach, ich hab' hundertmal ein Messer ergriffen, um diesem gedrängten Herzen Luft zu machen. Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die, wenn sie schrecklich erhitzt und aufgejagt sind, sich selbst aus Instinkt eine Ader aufbeißen, um sich zum Atem zu helfen. So ist mir's oft, ich möchte mir eine Ader öffnen, die mir ewige Freiheit schaffte."
J. W. v. Goethe
"Die Leiden des jungen Werther"
Am 16. März

Liebe

"Denn die Liebe verlangt ein wenig Zukunft, und für uns gab es nichts mehr als Augenblicke."
A. Camus
"Die Pest"

Mittwoch, 19. März 2008

Freude teilen

"Wer sich nur täglich sagte: du vermagst nichts auf deine Freunde, als ihnen ihre Freuden zu lassen und ihr Glück zu vermehren, indem du es mit ihnen genießest. Vermagst du, wenn ihre innere Seele von einer ängstigenden Leidenschaft gequält, vom Kummer zerrüttet ist, ihnen einen Tropfen Linderung zu geben?"
J. W. v. Goethe
"Die Leiden des jungen Werther"
Am 1. Julius

Freude gewähren

"Ist es nicht genug, dass wir einander nicht glücklich machen können, müssen wir auch noch einander das Vergnügen rauben, das jedes Herz sich noch manchmal selbst gewähren kann?"
J. W. v. Goethe
"Die Leiden des jungen Werther"
Am 1. Julius

Mittwoch, 5. März 2008

Die Welt

"Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwan ein Dutzend kleinerer beleuchteter sich wälzt, die, inwendig heiß, mit erstarrter kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat - dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt."
A. Schopenhauer
"Die Welt als Wille und Vorstellung"
Band II, 1. Buch, Kapitel 1

Freitag, 29. Februar 2008

Vergangenes

"Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein."
J. W. Goethe
"Die Leiden des jungen Werther"
Am 4. Mai 1971

mea culpa

Confiteor quia peccavi nimis cogitatione, verbo et opere: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.

Montag, 18. Februar 2008

Der Egoist und Der Gute

"Der Egoist fühlt sich von fremden und feindlichen Erscheinungen umgeben, und alle seine Hoffnung ruht auf dem eigenen Wohl. Der Gute lebt in einer Welt befreundeter Erscheinungen: das Wohl einer jeden derselben ist sein eigenes."
A. Schopenhauer
"Die Welt als Wille und Vorstellung"
Band I, 4. Buch, § 66

Dienstag, 5. Februar 2008

Vernunft, Demut, Objektivität

"Vernunft ist die Fähigkeit, objektiv zu denken. Die ihr zugrunde liegende emotionale Haltung ist Demut. Man kann nur objektiv sein und sich seiner Vernunft bedienen, wenn man demütig geworden ist und seine Kindheitsträume von Allwissenheit und Allmacht überwunden hat."
E. Fromm
"Die Kunst des Liebens"
Kapitel IV

Kapitalismus

"Der moderne Kapitalismus braucht Menschen, die in großer Zahl reibungslos funktionieren, die immer mehr konsumieren wollen, deren Geschmack standardisiert ist und leicht vorausgesehen und beeinflusst werden kann. Er braucht Menschen, die sich frei und unabhängig vorkommen und meinen, für sie gebe es keine Autorität, keine Prinzipien und kein Gewissen - und die trotzdem bereit sind, sich kommandieren zu lassen, zu tun, was man von ihnen erwartet, und sich reibungslos in die Gesellschaftsmaschinerie einzufügen."
E. Fromm
"Die Kunst des Liebens"
Kapitel III

Sonntag, 13. Januar 2008

Liebe

"Ohne Liebe könnte die Menschheit nicht einen Tag existieren."
E. Fromm
"Die Kunst des Liebens"
Kapitel II a)

Samstag, 12. Januar 2008

Existenz des Menschen

"Dieses Bewusstsein seiner selbst als einer eigenständigen Größe, das Gewahrwerden dessen, dass er eine kurze Lebensspanne vor sich hat, dass er ohne seinen Willen geboren wurde und gegen seinen Willen sterben wird, dass er vor denen, die er liebt sterben wird oder sie vor ihm, dass er allein und abgesondert und den Kräften der Natur und der Gesellschaft hilflos ausgeliefert ist - all das macht seine abgesonderte, einsame Existenz zu einem unerträglichen Gefängnis."
E. Fromm
"Die Kunst des Liebens"
Kapitel II a)

Donnerstag, 10. Januar 2008

Liebe

"Ach die Liebe hat's getan, die Liebe, die Trösterin der Menschheit, die Erhalterin des Weltenalls, die Seele aller fühlenden Wesen, die zarte Liebe."
"Oh auch ich habe die Liebe gekannt, diese Beherrscherin der Herzen, diese Seele unserer Seelen! Mir hat sie niemals mehr eingetragen als einen Kuss und unzählige Fußtritte in den Hintern."
Voltaire
"Candide oder Der Optimismus"

Dienstag, 8. Januar 2008

Arbeit

"Die Arbeit hält drei große Übel von uns ab: Langeweile, Laster und Not."
Voltaire
"Candide oder Der Optimismus"
Kapitel 30

Mittwoch, 2. Januar 2008

Das Leben

"Aus der dargelegten Ursprünglichkeit und Unbedingtheit des Willens ist erklärlich, dass der Mensch ein Dasein voll Not, Plage, Schmerz, Angst und dann wieder voll Langerweile, welches, rein objektiv betrachtet und erwogen, von ihm verabscheut werden müsste, über alles liebt und dessen Ende, welches jedoch das einzige Gewisse für ihn ist, über alles fürchtet."
A. Schopenhauer
"Die Welt als Wille und Vorstellung"

Band II, Kapitel 28

Die Erde

"Ich muss Ihnen gestehen, wenn ich einen Blick auf diese Erdkugel oder vielmehr auf dieses Erdkügelchen werfe, so kommt mir der Gedanke, Gott müsse es irgendeinem bösartigen Wesen preisgegeben haben."
Voltaire
"Candide oder Der Optimismus"

Kapitel 20

Der Optimismus

"Was ist das: Optimismus?"
"Ach, es ist die rasende Tollheit, zu behaupten, alles sei zum besten eingerichtet, wenn es einem gerade herzlich schlecht ergeht."
Voltaire
"Candide oder Der Optimismus"
Kapitel 19