Sonntag, 21. Februar 2016

Alles, was da ist, ist gut

" Dies wurde mir dadurch offenbar, weil es der Charakter der guten Dinge ist,  Verschlechterung erleiden zu können, die,  weder wenn sie die höchsten Güter wären noch wenn sie keine Güter wären, verderbt werden könnten; wären sie die höchsten Güter, dann gäbe es nichts an ihnen, was verderbbar wäre. Denn das Verderben bringt Schaden; wenn es aber das Gute nicht verringerte, dann könnte es nicht schaden.
Entweder also bringt die Verderbnis keinen Schaden, was nicht möglich ist, oder nur das steht durchaus sicher da, alles, was dem Verderben unterliegt, wird eines Gutes beraubt. Wenn aber etwas alles Guten beraubt wird, dann wird es überhaupt nicht sein. Denn wären sie noch und könnten nicht mehr verdorben werden, wären sie besser, denn sie würden unverderbbar bleiben. Was wäre aber ungeheuerlicher, als zu sagen, Dinge würden nach dem Verlust alles Guten besser?
Werden sie also alles Guten beraubt, sind sie überhaupt nicht; solange sie also sind, sind sie gut; alles was da ist, ist also gut. Das Böse, nach dessen Ursprung ich forschte ist also keine Substanz, denn wäre es es Substanz, dann wäre es gut. Denn entweder wäre es eine unverderbliche Substanz also ein hohes Gut,  oder es wäre eine verderbliche Substanz, welche, wenn sie nicht gut wäre, nicht verderbt werden könnte. "

Augustinus
"  Bekenntnisse "

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